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Nächster Schritt: Umsetzung

Der Fahrgastverband PRO BAHN schlägt ein ambitioniertes Programm vor. Die konkreten Maßnahmen sind als Vorschläge zu verstehen. Denn die notwendigen Schritte hängen auch vom Zielfahrplan ab, das heißt: durch Veränderungen der Linien kann sich der Umfang der notwendigen Elektrifizierung verändern.

Werden die Züge einer bislang nicht elektrifizierten Stichstrecke über eine schon elektrifizierte Strecke weitergeführt, entfällt oftmals die Notwendigkeit eines neuen Oberleitungsabschnitts. So kann das Ziel schneller erreicht werden, den Bahnbetrieb komplett elektrisch durchzuführen.

Auch kann geprüft werden, ob beispielsweise – wie hier vorgeschlagen – für die Strecke Augsburg – Oberstdorf mit weiteren Strecken die Elektrifizierung des Abschnitts Buchloe – Kempten am sinnvollsten ist, oder besser andere Abschnitte im ersten Schritt elektrifiziert werden sollten.

In anderen Bundesländern hat sich gezeigt, dass die konkrete Auswahl ein iterativer Prozess ist, in den neben dem noch zu definierenden Zielfahrplan weitere Parameter wie Leistungsfähigkeit der Mittelspannungsnetze sowie bauliche Anlagen eingehen. Daher können zum jetzigen Zeitpunkt nur erste Vorschläge dargestellt werden, die dann iterativ angepasst, validiert und schließlich umgesetzt werden.

Das Wichtigste ist der politische Wille, in Bayern beim Thema »elektrischer Betrieb« wieder Vorreiter zu werden. Basierend darauf ist für jedes Ausschreibungsnetz die entsprechende verkehrliche Aufgabenstellung zu erarbeiten, die notwendigen Maßnahmen zu definieren und abzustimmen, und die Umsetzung zu beauftragen. Als Zeitplan sollten die anstehenden Ausschreibungen dienen.

Für die bereits beschlossenen Elektrifizierungsmaßnahmen ist konsequent auf die Umsetzung zu achten. Bei noch nicht in der Detailplanung befindlichen Elektrifizierungen sind zwei Paradigmenwechsel sinnvoll:

Anstelle nur die zwingend notwendigen Oberleitungen vorzusehen und selbst durchgehende Hauptgleise ohne Oberleitung zu lassen (Negativbeispiel: Hergatz) sind die Anfänge abzweigender Strecken gleich eher großzügig zu elektrifizieren. Damit können dann Akkuzüge dort während der Fahrt effektiv laden. Dies betrifft unter anderem die Knoten Kirchenlaibach oder Cham.

Gleichzeitig sind im Interesse der schnellen Zielerreichung die einfach elektrifizierbaren Anteile zügig in Betrieb zu nehmen, und die zeitlich aufwändigeren Anteile nachgelagert. Denn bereits eine zu 80 Prozent elektrifizierte Strecke ermöglicht nicht nur den elektrischen Betrieb bei Nutzung von batterieelektrischen Fahrzeugen, sondern dort können auch die Batterien für angrenzende Strecken nachgeladen werden.

Der Bund zahlt bis zu 90 Prozent der Kosten der Elektrifizierung. Bayern sollte seinen Anteil am Bundesgeld selbst nutzen, und nicht anderen Bundesländern überlassen.

Für einzelne Strecken gibt es das Problem, dass aufgrund der Baufälligkeit von Brücken oder anderen Problemen mit der Tragfähigkeit keine modernen Fahrzeuge auf der Strecke fahren dürfen. Denn moderne Fahrzeuge sind grundsätzlich schwerer. Dies ist unabhängig vom Antrieb, das heißt: gilt genauso für Dieselantrieb. Diese Strecken müssen auf einen zeitgemäßen Stand gebracht werden, damit moderne Fahrzeuge eingesetzt werden können und unter anderem Barrierefreiheit möglich ist.

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