Stadtbahn
Ein ergänzendes Verkehrssystem für München und sein Umland
Einige kritische Einwürfe zum vorgestellten Stadtbahn-Konzept
Ich versuche, in diesem Dokument einige kritischen Einwürfe und
interessante weitergehende Fragen zum
Stadtbahnkonzept von
PRO BAHN zu beantworten.
Sollte jemand noch weitere Fragen (und vielleicht sogar Antworten
)
haben, bitte mail an mich.
Stand: 01.08.98
Bisherige Einwürfe:
Stadtbahn, was soll denn das jetzt schon
wieder? Den Leuten von PRO BAHN fällt auch nichts Vernünftiges
mehr ein.
"Weitere Verlängerungen der U-Bahn in den Außenbereich sind
aufgrund des dort niedrigeren Kostendeckungsgrades und der kommunalen
Finanzlage nicht mehr beliebig zu finanzieren. Andererseits darf aber der
Ausbau des ÖV im Raum München auch nach Ende der Wachstumsphase
von U- und S-Bahn nicht zum Stillstand kommen, wenn nicht das scheinbar
unaufhaltsame Verkehrswachstum allein dem Autoverkehr überlassen
werden soll. Auch ist nicht einzusehen, daß die großen
Geldsummen, die jetzt von Bund, Freistaat Bayern und der kommunalen Ebene
für den U-Bahn-Bau aufgebracht werden, in Bereiche außerhalb des
Öffentlichen Nahverkehrs abwandern."
Weiteres dazu ist unter Motivation zu finden.
Das ist doch wohl etwas utopisch.
Was heute Utopie genannt wird, ist morgen Realität. Beispiel:
Das City-Bahn Konzept, das PRO BAHN 1987 zum ersten Mal vorgeschlagen
hat.
Zwar wurde nicht exakt das von PRO BAHN vorgeschlagene System
umgesetzt, die erbrachten Leistungen (Quantität) sind aber
annähernd erreicht. Es fehlt - nicht nur hier - noch an der
Qualität. Anstatt utopisch sollte es heißen: innovativ. Und
genau das ist das, was München in Zukunft braucht. Ansonsten kippt der
Trend wieder in Richtung Auto.
Wir haben doch die Tram. Die wird ja jetzt ausgebaut
und Stadtbahn ist halt nur ein anderer Name.
Eine beschleunigte Tram kann bestimmte Probleme - beispielsweise
im Würmtal - nicht lösen. Ein Stadtbahnsystem kann zusätzliche, vorhandene
Ressourcen wie DB-Gleise nutzen. Das Umland kann vom Start an in die
Entwicklung mit einbezogen werden. Dies führt zum Abbau von Mißtrauen
und des Stadt-Land-Gegensatzes. Letztendlich sind die Systemgrenzen allerdings
fließend. Wo man sie setzt, ist eine bewußte Entscheidung, die
wir im Konzept von PRO BAHN an einer bestimmten Stelle getroffen haben.
Dieses Stadtbahnkonzept verläßt aber eindeutig den Bereich, den ein
Trambahnsystem selbst bei weitestgehendem Ausbau noch abdecken könnte.
Wieso, dazu gibt es doch bereits ein Konzept vom
Bund Naturschutz?
Das Bund Naturschutz-Konzept liegt zu 80% im Umland,
das PRO BAHN-Konzept höchstens zu 50%.
Es gibt auch in der Stadt München genug Probleme,
die mit einer Stadtbahn gelöst
werden können. (siehe auch Argumentation zum U-Bahn-Bau)
Das PRO BAHN-Konzept ist detaillierter. An einigen Stellen enthalten beide
Konzepte die gleichen Ideen. Dort ist das PRO BAHN Konzept zum Teil eine
Fortschreibung des BN-Konzeptes im Sinne einer Präzisierung der
Vorschläge. Damit nimmt die Idee den üblichen Weg vom groben
Konzeptvorschlag über Konzeptstudien zu immer stärker
detaillierten Untersuchungen.
Was können Stadtbahnlinien im Einzelnen leisten?
Unterschiedliche Probleme können so gelöst werden, daß die Einzellösungen
zu einem Gesamtsystem zusammengefaßt werden können. Dadurch werden
Synergieeffekte genutzt.
Beispiele hierfür sind:
- Würmtal: Erschließung einer wesentlichen Verkehrsachse
für den ÖV, Zubringer zur Schnellbahn
- Nordring - wichtige innerstädtische Tangentiale
- Besonderheiten
- Dachauer Straße: Mitnutzung einer bestehenden Trambahnstrecke
bis in die Innenstadt
- Garching:verschiedene Kombinationen von U- und Stadtbahn
möglich
- Linienkonzept
Beispiel: "Technologie-Linie" Bundeswehr-Universität - Siemens
Neuperlach - Neue Messe - Munich Order Center (- TU Garching)
Die U-Bahn ist so gut, wozu noch ein weiteres System?
Wir können uns für die nächsten 15 Jahre zwei verschiedene Szenarien
vorstellen:
- Fall A:
In München werden noch etwa 20 Kilometer U-Bahn gebaut. Danach gibt
es keine potentiellen Strecken mehr, wo Bedarf und Finanzierbarkeit einen
U-Bahn-Bau ermöglichen. Weil es an Geld und Vorarbeiten für
innovative ÖV-Projekte fehlt, kommt es zu einem vollständigen
Stopp im Ausbau des schienengebundenen ÖPNV in München. In den
Jahren 2010 bis 2020 verschiebt sich daraufhin der Modal-Split wieder
drastisch zugunsten des Autos, mit allen negativen Wirkungen für die
Bürger.
- Fall B: Man baut lediglich noch 10 Kilometer U-Bahn. Die eingesparten eine
Milliarde Mark erlauben parallel dazu den Einstieg in das Stadtbahnsystem
mit etwa 80 bis 100 Kilometer Strecken.
Die Entwicklung des Stadtbahnsystems geht danach
nahtlos in weitere Folgephasen über. Die Ausgaben für den
SPNV-Ausbau gehen zwar leicht zurück, es werden aber mehr Kilometer
Schiene pro Jahr verlegt als in den Hochzeiten des U-Bahn-Baus. In der
Innenstadt kann der Modal-Split gehalten werden, im Stadtrandbereich wird
er sogar leicht verbessert.
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